Beim Sommerkonzert der Klassik Konstanz am Samstag spielen Eldar Saparayev und Eldar Nebolsin
zwei Sonaten für Cello und Klavier. Die Vorfreude ist groß – auch bei den Musikern.
Herr Saparayev, worauf können sich die Zuhörer im Wolkensteinsaal freuen?
Wir spielen zwei fantastische Werke von Johannes Brahms. Beide Sonaten sind für mich echte
Highlights im Repertoire eines Cellisten. Außerdem bringe ich nicht nur einen ausgezeichneten
Pianisten mit zum Konzert, sondern auch ein ganz besonderes Cello.
Was hat es mit diesem Instrument auf sich?
Das Cello ist eines von weltweit zwei Nicola Amati-Celli, die heute noch bespielt werden. Es wurde
in Jahr 1679 gebaut, aber ist in hervorragendem Zustand. Weil es größer ist als die
Celli, die wir heute kennen, ist es nicht so leicht zu spielen. Aber ich bekomme jedes Mal
Gänsehaut, wenn ich über die Saiten streiche, und den meisten Zuhörern geht es genauso.
Sie spielen im Wolkensteinsaal im Konstanzer Kulturzentrum. Warum?
Zum einen ist der Wolkensteinsaal sehr gut für Kammermusik geeignet. Und genau darum geht es bei
unserer Konzertreihe ja. Deshalb spiele ich sehr gerne dort. Zum anderen haben wir es uns mit dem
Verein Klassik Konstanz zur Aufgabe gemacht, renommierte Musiker aus der ganzen Welt in die Stadt
zu holen und dem Publikum hier vor Ort zu präsentieren. Das ist mit dem Pianisten Eldar Nebolsin
nun schon zum wiederholten Mal gelungen.
Wie begeistern sie die Musiker für Ihre Konzertreihe?
Viele kenne ich aus meinem Berufsleben als Cellist. Eldar Nebolsin zum Beispiel spielt normalerweise
auf den Bühnen der berühmtesten Orchester der Welt. Das New York Philharmonic Orchestra, das
Tokyo Metropolitan Orchestra oder die Moskauer Philharmoniker sind nur drei Beispiele von vielen.
Aber er liebt auch Kammermusikauftritte vor kleinerem Publikum. Deshalb passt er so gut zu uns.
Mit Ihrem VereinKlassik Konstanz unterstützen Sie unter anderem hochbegabte Kinder in
Konstanz, Deutschland und der Welt. Was motiviert Sie?
Mir ist es wichtig, Nachwuchstalente nicht nur in Ihrer Ausbildung zu fördern, sondern sie auch mit
Menschen zusammenzubringen, die als Sponsoren in Frage kommen. Ich musste mir als junger Cellist
alles hart erkämpfen, weil ich aus einer Künstlerfamilie stamme und eigentlich kein Geld da war, um
mich zu unterstützen. Diese Last möchte ich andern gern abnehmen.
Sie beschränken sich dabei nicht auf Konstanz und Deutschland.
Ich bin gerade dabei, ein weltweites Netz zu knüpfen, um so viele Talente wie möglich zu fördern. In
Amerika habe ich bereits einen ähnlichen Verein wie Klassik Konstanz gegründet. Mit
Global Music Partnership haben wir schon tolle Erfolge für musikalisch hochbegabte Kinder erzielen können. Jüngst
habe ich Partner in Mexiko, Argentinien, Guatemala und Paraguay gewinnen können, die dieselben
Ziele verfolgen. Außerdem habe ich gute Kontakte nach Kasachstan und Usbekistan. Zusammen
können wir etwas bewegen und dafür sorgen, dass klassische Musik eine Zukunft hat.
Eintrittskarten für das Sommerkonzert sind zum Preis von € 43 (1. – 4. Reihe) und € 33 bei BuchKultur
Opitz, St. Stephans-Platz 45, 78462 Konstanz, Tel. 07531 24171, in der Touristinfo am Bahnhof und
unte www.klassikkonstanz.de oder Tickets ONLINE kaufen erhältlich.